"Horizon Field" Land Art als Anstoß für einen öffentlichen Diskurs

Antony Gormley, britischer Künstler der Bildhauerei, hat 2010 in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz ein für zwei Jahre befristetes Kunstprojekt mit dem Namen Horizon Field im österreichischen Vorarlberger Alpenraum realisiert. Auf einer Seehöhe von 2039m wurden einhundert aus Eisen gegossene Abdrücke des Körper des Künstlers auf einer Fläche von über 150 Quadratkilometern installiert. Die Figuren blieben bis Mitte des Jahres 2012 installiert und sollten Besucher in der Landschaft mit den Fragen konfrontieren, in welcher gesellschaftskulturellen Beziehung der Mensch mit der Natur steht. Gegen Ende des Projekts wurde in dem regionalen Vorarlberger Printmedium, die Vorarlberger Nachrichten, ein Leservotum und Aufruf zur Debatte um einen möglichen Ankauf des Kunstprojekts und permanenten Verbleib in den Alpen angeheizt. Durch diese medialen Rezeptionen und Interaktionen wurde eine Analyse über einen funktionalen Vergleich von Kunst und Diskurs über Kunst möglich. In dieser Arbeit wird versucht durch eine multimodal angelegte Diskursanalyse dem Diskurs über das Kunstprojekt Horizon Field und den Fragen des Künstlers linguistisch beizukommen. Einerseits werden im empirischen Teil der Arbeit die Erläuterungen des Künstlers Antony Gormley linguistisch durch die systemisch funktionale Analyse aufgegliedert und andererseits werden die RezipientInnenmeinungen aus Leserbriefen und Kommentaren methodisch mittels Argumentations- und Wiener Kritischen Diskursanalyse untersucht. Bevor im Kapitel des Vergleichs und der Zusammenfassung die linguistische Analyse Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen Kunst und Sprache aufzeigen will, soll ein Exkurs in die Semiotik Aufschluß über gemeinsame Ebenen der Repräsentation, Perspektiven und Perzeption in Sprache und Kunst geben